Freitag, 14. August 2015

In Deutschland hat man die Uhr, in Uganda die Zeit.

It's a funny thing about comin' home. Looks the same, smells the same, feels the same. You'll realize what's changed is you.
-Benjamin Button
Meine Freiwilligendienst in Uganda ist vorbei. Die Zeit in Soroti wird mich sicherlich noch lange begeleiten. Die Frage, die mich am meisten beschäftigt: Wie wird es sich anfühlen, nach Hause zu kommen?

Der Flug:
Entgegen meiner Vermutung, dass die ugandischen Flughafenbeamten bei meinem Übergepäck bestimmt ein Auge zudrücken würden, durfte ich am Flughafen mein gesamtes Gepäck noch einmal umpacken. Statt erlaubten 30 Kilogramm wog mein Koffer und mein Rucksack über 45 Kilogramm. Und ich hatte wirklich nur das Allernötigste eingepackt und das Meiste an Klamotten da gel
assen. Die schweren Dinge packte ich ins Handgepäck und zog noch zwei Pullover über meine Klamotten. Zum Glück hat am Ende alles gepasst.

Die Freude bei der Ankunft (s. Video) war natürlich groß.

Nach einem Jahr endlich wieder in Vrees zu sein, war so...ungewohnt, aber auch echt schön.
Zu Hause angekommen erwartete mich ein wunderschöner Deutschland-Kuchen, ein perfekt aufgeräumtes Zimmer und sogar gebügelte Bettwäsche. Nach dem Kaffeekränzchen wollte mir meine Tante unbedingt ihr fertig gestelltes Haus zeigen. Trotz Widerrede, dass ich das lieber ein anderes Mal tun würde, wurde ich mitgeschleppt.

Nach der Hausführung erwartete mich Zuhause die große Überraschung. Auf einmal war eine Willkommensparty im Garten aufgebaut und viele meiner Freunde und Familienmitglieder waren gekommen.
Damit hatte ich wirklich nicht mehr gerechnet. Der Abend klang entspannt aus und ich fiel abends todmüde ins Bett.
Auch nach zwei Wochen ist es immer noch etwas ungewohnt, wieder zu Hause zu sein. Ich habe das Gefühl, dass in Deutschland einiges so viel komplizierter ist, als in Uganda. Die gesamte Atmosphäre war in Uganda entspannter. Dort konnte ich mir mehr Zeit nehmen und war selten gestresst. Hier muss alles pünktlich, ordnungsgemäß und auf Knopfdruck geschehen. Beide Systeme haben sicherlich Vor- und Nachteile. Es sind einfach zwei verschiedene Welten. Mit der Zeit werde ich mich bestimmt wieder an mein deutsches Leben gewöhnt haben.

Zum Wintersemester fange ich an, Medien- und Kommunikationswissenschaft (Nebenfach: Afrikanische Sprachen und Kulturen im Vergleich) in Hamburg zu studieren. Ich bin unglaublich gespannt, was in nächster Zeit alles auf mich zukommt. Ich hoffe, dass Julia sich von Elaete etwas Entspannung, Zuversicht und Optimismus abschauen kann.

Das war's jetzt also mit meinem Blog. Der letzte Eintrag ist geschrieben. Lieben Gruß an alle, die den Blog mitverfolgt haben. Ich hoffe, die Einträge waren größtenteils gut lesbar. Wer noch Fragen zu meinem Aufenthalt hat, darf mich auch gerne anschreiben, anrufen oder ansprechen. :-)


          



1 Kommentar:

  1. Ich fand die Kleene-Geschwister schon vor über 20 Jahren toll, aber was jetzt ihre Kinder auf die Beine stellen - alle Achtung!
    Mach nur weiter, Julia! Ich glaube, Du wirst noch viel erreichen und auch verändern können. Wir brauchen noch mehr von Deiner Sorte - so mutig und NICHT gleichgültig!

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