"Zwar hat der Mensch zwei Beine, doch kann er nur einen Weg gehen."
- afrikanisches Sprichwort
Seit fast einem Jahr bereite ich mich schon auf den Freiwilligendienst vor. In diesem Post möchte ich euch einen kleinen Einblick geben, was alles zur Vorbereitung dazugehört:
Wir fangen ganz am Anfang an:
Nachdem ich im Internet recherchiert habe, wie man nach dem Abitur einen Zeit im Ausland verbringen kann, bin ich auf die Seite des Freiwilligendienstes beim Bistums gestoßen. Ernüchtert habe ich festgestellt, dass man erst ein Schnupper-Wochenende besuchen muss, bevor man sich bewerben kann. Nichtsdestotrotz bin ich alleine dort hingefahren und fühlte mich anfangs etwas unwohl. Das hat sich jedoch schnell geändert und ich wurde mit vielen Informationen bombardiert. Mit vielen Eindrücken bin ich nach Hause gefahren und habe mich nach kurzem Überlegen auf das Programm beworben.
Es folgte ein Auswahlwochenende, bei dem man die ganze Zeit unter Beobachtung stand, ob man wirklich für den Freiwilligendienst geeignet ist. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre. Die ganze Anspannung war jedoch vergessen, als eine Woche später der Brief mit der Zusage kam.
In Osnabrück wurde es dann wieder spannend: Die Stellen wurden bekanntgegeben. Ich war weder enttäuscht noch überglücklich, sondern hab das erstmal so hingenommen. Die anderen Länder in dem Programm sind Russland, Ghana, Israel, Peru, Indien und Botswana.
Der nächste Schritt in der Vorbereitung war ein Vortrag über die medizinische Vorbereitung und die Gefahren im Ausland von einem Reise- & Tropenmediziner. Uns wurde klar gemacht, dass ein Auslandsaufenthalt eine gewisse Vorbereitung erfordert und welche Risiken damit verbunden sind. In den vergangenen Monaten habe ich eine Impfung gegen Gelbfieber, eine gegen Typhus, zwei gegen Hepatitis A & B, eine gegen Meningokokken-Meningitis und drei gegen Tollwut bekommen. Zusätzlich zu diesem Impfmarathon werde ich in Uganda Tabletten zur Malaria-Prophylaxe nehmen. Zwar möchte ich versuchen, vorsichtig zu sein, jedoch verfalle ich nicht in Panik beim Gedanken an die vorherrschenden Hygieneverhältnisse, Krankheitsgefahren oder der Ebola-Epidemie.
Themen der drei Vorbereitungsseminare waren unter anderem interkulturelle Kommunikation, Gewalt in der Schule, der eigene Lebensfluss, Probleme der Erfahrung von Leid, Armut und Gewalt und die Frage nach der deutschen Identität. Die Vorbereitung entsprach überhaupt nicht meinen Erwartungen. Ich hatte damit gerechnet, dass wir uns viel mehr mit praktischen Dingen (z.B. was muss eingepackt werden) beschäftigen. Jedoch bin ich mit der Vorbereitung sehr gut zufrieden, weil ich dort unter anderem auch viel über mich selber gelernt habe.
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Bis zum heutigen Zeitpunkt habe ich zudem viele Menschen getroffen, die mit Uganda zu tun haben. Ich habe Anke kennengelernt, die vor 8 Jahren auf meiner Stelle war. Außerdem war ich bei einer Sitzung des Eine-Welt-Kreises der St. Elisatbethgemeinde Osnabrück, die sich sehr für ihre Partnergemeinde Soroti engagieren und diese unterstützen. Auch viele ehemalige Freiwillige sowie meine Patin Verena haben mir viel über Land und die Leute erzählt.
Trotz der vielen Informationen und Eindrücken vorab, versuche ich ohne Vorbehalt in mein Auslandsjahr zu gehen. Die Vorbereitung hat mir klargemacht, dass es oftmals besser ist, die Situation und die Umstände erst zu beobachten und zu verstehen, anstatt direkt ein Urteil darüber zu fällen. Meistens scheinen die Dinge nämlich anders, als sie wirklich sind...
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