Montag, 15. September 2014

Yoga, eka kiror Elaete!

"Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich."
- afrikanisches Sprichwort
In meiner ersten Woche in Uganda ist eine Menge passiert!
Am Freitag war ich zum ersten Mal alleine im Stadtzentrum, und habe mitten in einem ugandischen Supermarkt zwei Gläser Nutella entdeckt.
So sehr habe ich mich noch nie gefreut, Nutella zu sehen.
Am Samstag feierte die Nachbargemeinde Madera ihr 100-jähriges Jubiläum, was ein sehr großes Spektakel war. Die Messe hat drei Stunden gedauert und danach folgten zwei Stunden lang Reden und Glückwünsche für die Gemeinde. Louisa war auch da und wir konnten uns noch kurz über unsere ersten Eindrücke austauschen. Auf den Fotos wird recht deutlich wie eng die "Neue Welt" und die Traditionen hier beieinander liegen. Viele, mit denen ich geredet habe, haben Angst davor, dass die afrikanische Kultur verloren geht.


Ich schaue auf dem Bild etwas mürrisch, weil ich mich sehr konzentrieren musste, dass das Geschenk für den Bischof nicht runterfällt. So einen Korb zu balancieren ist echt nicht so einfach, wie das immer aussieht.
Am Sonntagmorgen fand die festliche Sonntagsmesse statt, bei der auch der Vertreter des Papstes in Uganda anwesendend war. In der "Offerance" werden viele Gaben gespendet, darunter auch Toilettenpapier und ein Huhn. Danach waren noch ein paar Frauen im Pfarrhaus und haben mit uns gefrühstückt. Erst kurz bevor sie gegangen sind, habe ich festgestellt, dass meine eine Sitznachbarin die ugandische Bildungsministerin (Minister of Education and Sports) und die andere die Innenministerin von Uganda ist. Nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich Sport unterrichten möchte, war sie total begeistert. Wir haben dann noch unsere Kontaktdaten ausgetauscht und ich durfte ein Beweisfoto machen.

Abends habe ich in einer feierlichen Zeremonie meinen Namen auf Ateso bekommen. Es ist hier üblich, dass Besucher einen Namen bekommen, dessen Bedeutung die Persönlichkeit und den Charakter gewissermaßen widerspiegeln. Aus diesem Grund habe ich damit gerechnet, einen Namen wie "Die Unordentliche" oder "Die Immer-Hungrige" zu bekommen. Die Frauen aus der Kirche haben mir einen Gomesi (traditionelles Gewand) angezogen und mich gefüttert (Weil ich ihr "new born baby" bin). Dann verrieten sie mir meinen Namen: Elaete, was soviel heißt wie die Reinliche und die Schönheit. Ich bin wirklich stolz auf meinen Namen und möchte ab heute nur noch damit angesprochen werden ;-)



Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag in der "Immaculate Girls Secondary School". In der Versammlung von allen Schülerinnen ("Assembly") hat der Schulleiter dann bekanntgegeben, dass ich ab nächste Woche Deutsch und Sport (Physical Education) unterrichten werde. Mal schauen, ob ich das hinkriege.

Liebe Grüße aus Soroti (auch von dem halbblinden Kater Washington D.C.)





1 Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben, Julia oder Ela... wie? Mehr davon!!

    Grüße aus Vrees

    Deine Tante Kathrin

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